Improvisationstraining

Mir macht das großen Spaß: eine Melodie in verschiedenen Varianten durchzuspielen, um meinen Improvisationstopf aufzufüllen, aus dem ich später schöpfen kann. Um meinen Spielraum zu erweitern, oder einfach so, zur Freude an der Abwechslung und am Experimentieren.

Auch mag ich gerne das fächerübergreifende Lernen. Die schönsten Übungen für´s Harfenspiel finde ich in anderen Disziplinen. Wie beispielsweise in der Poesie.

Metrik ist eines meiner Lieblingsfächer im Deutschen. Die verschiedenen Gedichte auf ihre Rhythmik hin zu untersuchen, und dann selber Sätze unterschiedlich anzuordnen.

Hier ein kleines Beispiel:

Metrik beim Spielen. Ich gehe in den Wald.

So einen Satz kann ich nun genauso „betont“ auf der Harfe spielen. Ich wähle mir eine kleine Melodie aus und verändere sie, je nach Metrik. Wenn ich noch genug Zeit habe, dann probiere ich aus, ob sie mir tief besser gefällt als hoch. Ich könnte daraus auch noch eine Meisterschaft entwickeln, die „Texte und deren Betonungen“ in unterschiedlichen Lautstärken zu spielen, und hinzuhören, ob ich die Betonungen auch noch im stillsten pianissimo noch hinbekommen hab.

Der Clou: wenn mir wirklich nichts einfallen will, wenn ich in einer Spielgruppe an der Reihe bin, einen Teil  frei zu improvisieren, dann kann ich mir diese kleine Satztechnik aus dem Topf holen. Denn wenn mir schon keine Melodie „daherkommt“, vielleicht kommt ein Satz, den ich spielen kann, wie:

„Mir fällt grad gar nichts ein. Wie? Nichts? Nein. Nichts. Nichts nichts nichts nichts nichts nichts nichts“. Und schon hab ich eine „Melodie“.

Und wenn ich noch ein wenig Zeit hab, dann male ich mir ein paar neue Melodieformen auf ein Blatt Papier, wie im Bild hier. Auch so können „Noten“ aussehen ;-).

 

Improvisieren Metrik Zeichnungen

Viel Freude beim Malen, Dichten und Experimentieren wünscht

Heidi